Kommt näher meine Brüder und Schwestern! Mein Name ist Fortuno. Ich kümmere mich um die Krautverteilung hier im Sumpf! Hier, nehmt ein, zwei Proben und genießt sie. Wisst ihr denn überhaupt, was das Kraut bewirkt und was es für eine Bedeutung hat? Nein? Na dann setzt euch, ich werde mit euch eine kleine Exkursion ins Krautreich machen.

Als erstes müsst ihr wissen, dass uns der Schläfer die Gabe der Krautherstellung gegeben hat. Wieso? Keine Ahnung, vielleicht weil wir am besten aussehen? Auf jeden Fall, beginnt der Anfang der Produktionskette mit dem Ernten des noch wilden Sumpfkrautes. Ich habe gehört, dass manche das roh essen, doch ich kann euch ans Herz legen, dies nicht zu tun, denn das Kraut entfaltet erst nach der richtigen Zubereitung seine optimale Wirkung. Wie das vonstatten geht, erkläre ich euch jetzt.

 

 

Die Ernte

Wie schon erwähnt, ernten die fleißigen Novizen das Kraut aus dem Sumpf. Das Kraut wächst in knöchelhohem Sumpfwasser. Entweder benutzen die Novizen ihre geschickten Hände oder eine einfache Sichel zur Ernte. Das Sumpfkraut landet dann in großen Säcken, die zu den Sumpfkrautstampfern geschafft werden. Noch zu erwähnen wäre, dass das Sumpfkrauternten eine äußerst gefährliche Arbeit ist, da man seinen Arbeitsplatz inmitten von Blutfliegen sowie Sumpfhaien hat. Also sind schnelle Beine schon mal eine gute Vorraussetzung für den Job. Leider besteht auch ein großer Schwarzmarkt in dieser Abteilung. Das Sumpfkraut wird manchmal an dritte weitergegeben, die dieses dann selbst versuchen zu verarbeiten, doch mit uns kann keiner mithalten.

 

Weiterverarbeitung

Nachdem das Sumpfkraut geerntet wurde, kommt es zu den Sumpfkrautstampfern, deren Arbeitstag darin liegt, das Sumpfkraut zu pressen und dabei den Baals bei ihren weisen Reden zuhören dürfen. Mit einem langen Stößel wird das Kraut in einem Kessel verfeinert, die groben Stücke werden zerrieben. Auch dies ist ein äußerst hartnäckiger Job, vor dem sich schon so manch fauler Sumpfbruder versucht hat zu drücken. Doch keine Angst, die Baals spornen einen an und aller fünfzehn Stunden gibt’s eine Pause! Meistens wird in Dreitagesschichten gearbeitet, da sich die Arme erst einmal wieder lockern müssen. Ein guter Tipp: Ein Sumpfbad löst viele Verspannungen!

Nun kommt auch schon die letzte der drei Produktionsstufen. Ein paar Novizen kümmern sich um das Krautdrehen. Für das Sumpfdrehpapier werden natürlich nur gute und grosse Sumpfkrautblätter auserlesen, um beste Qualität zu garantieren. Die meiste Zeit sind die Drehnovizen damit beschäftigt, Sumpfkrautstängel zu drehen. Erst wenn einem der Speichel vollkommen ausgegangen ist, bekommt er fünf Minuten Pause und wird durch einen anderen ersetzt. Hier, ich gebe noch mal eine Runde aus! Tastet den Stängel mal vorsichtig ab! Merkt ihr wie fest die sind? So was bekommen nur die besten der besten Novizen hin.

Krautsorten

Das bringt mich doch gleich zum nächsten Thema! Ich werde es euch an drei Beispielen erklären. Du, du und du, kommt mal bitte hier vor. Also, du bekommst diesen Stängel hier! Wir nennen ihn Grüner Novize. Jetzt du! Du bekommst unseren altbekannten Schwarzen Weisen und du mit den langen Haaren bekommst den Traumruf. So alle breit? Äh, ich meine bereit? Stellt euch in einer Reihe auf und los geht’s. Bitte fangt an zu rauchen.

Nun meine Brüder und Schwestern, wie ihr alle seht, sind sie etwa alle bei gleich guter körperlicher Verfassung. Wie man bei unserem „Grünen Novizen Raucher" beobachten kann, fällt es ihm ungeheuer leicht, er hat keine Probleme mit dem Inhalieren des Rauches. Unserem „Schwarzen Weisen Raucher" fällt es da schon um einiges schwerer. Wie ihr seht hustet er ab und zu, doch im Gegensatz zu unserem „Traumrufraucher" ist das gar nichts, denn der liegt schon am Boden.

Wie ihr jetzt bestimmt durch das kleine Experiment schlussfolgern konntet, stellen wir Kraut unterschiedlicher Stärken her. Ich werde euch nun die einzelnen Arten etwas genauer beschreiben.

Der Grüne Novize ist unser Stängel für Einsteiger. Er ruft allgemeine Heiterkeit hervor und setzt die Hemmschwelle etwas nach unten. Schwache Gemüter bekommen von ihm schon leichte Illusionen, doch für die hartgesottenen Templer ist er nichts als Luft. Deshalb ist er nicht all zu teuer.

Unser Schwarzer Weiser hingegen ist das Kraut schlechthin. Auf dem Markt ist er das Kraut was am meisten den Besitzer wechselt. Hier bei uns teilen wir jedem eine tägliche Ration von drei Stängeln aus. Bei den Templern gehört er mit zum Standartgepäck und die Novizen rauchen ihn weg wie nichts. Dieser Stängel setzt die Hemmschwelle um einiges nach unten und löst in unseren Muskeln Verspannungen und Zerrungen. Das optimale Kraut zum trainieren. Wenn man sich absolut auf die Wirkung konzentriert, gleitet man manchmal in eine andere Welt über. Das Hier und Jetzt wirkt fern und man hat das Gefühl, dass man neben sich steht. Alles in allem eine äußerst gute Wahl.

Der Traumruf ist unser stärkstes Kraut. Dies ist wirklich nur für absolute Profis geeignet. Es löst unbeschreibbare Entspannungen aus. Deswegen kommt es oft vor, dass man auf den Boden fällt und einschläft. Es ist zu raten, dieses Kraut in den überall herumstehenden Wasserpfeifen zu sich zu nehmen. Denn erstens, nimmt man es so in einer angenehmen sitzenden Position ein und zweitens kann man einfach nach hinten umkippen, ohne dass einem etwas passiert. Der Traumruf lässt einen vollkommen in eine andere Welt abgleiten, die uns leichter zum Schläfer bringt und uns besser seine Worte hören lässt. Nach einem harten Arbeitstag ist dieser Traumruf die beste Wahl.

Nun, das war unsere kleine Exkursion ins Krautreich. Hier noch ein Korb kostenloses Kraut! Aber nicht alles auf einmal rauchen! Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht. Ich wünsche euch noch viel Erfolg im weiterem Krautkonsum und ihr geht jetzt hoffentlich etwas respektvoller mit den Stängeln um, da ihr ja jetzt wisst, was für einen Aufwand ein Stängel mit sich zieht. Lebt in Frieden und im Einklang mit der Welt und schickt bitte die nächste Gruppe zu mir.

 

Erwachet!

 

© Krieger-BP